![Unsere Review zu "Star Wars - The Acolyte" Episode 4 - Das ist schon die Hälfte? Unsere Review zu "Star Wars - The Acolyte" Episode 4 - Das ist schon die Hälfte?](https://www.moviejones.de/bilder/serien/xlarge/3332_xl.jpg)
Bewertung: 3/5
Nachdem die Folge von letzter Woche uns storytechnisch nahezu gar nicht weiter gebracht hat, geht es mit Folge 4 endlich wieder etwas vorwärts. Wenngleich diese neue Episode eine Steigerung darstellt (was nach letzter Woche nicht schwer ist), so fühlt es sich dennoch so an, als käme man nur stotternd in der Geschichte vorwärts.
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Mit Episode 4 liegt nun bereits die Hälfte der Staffel hinter uns, wenngleich sich dies nicht so anfühlt. Und auch wenn sie zu den besseren der bisherigen Episoden zählt, so kann Star Wars - The Acolyte uns nach wie vor nicht begeistern.
Review Star Wars -The Acolyte Episode 4
Die neue Episode beginnt auf dem Planeten Khofar, wo wir den Wookie-Jedi Kelnacca sehen, wie er in seine Unterkunft geht. Es ist im Grunde dieselbe Szene, wie wir sie am Ende von Episode 2 gesehen haben. Würde man sich die Serie also chronologisch ansehen, sieht man, wie Kelnacca in seine Hütte geht, Schnitt, und sieht dann, wie Kelnacca in seine Hütte geht. Langsam fragen wir uns wirklich, ob dies alles von Disney ernst gemeint ist.
Ärgerlich wird so eine Doppelung einer Szene auch noch, da die Episode zudem die bislang kürzeste ist und zieht man den Vorspann und den Abspann ab, sie gar nur eine Laufzeit von 26 Minuten hat.
Kurz darauf sind wir im Jedi-Tempel auf Coruscant, wo Osha sich darauf vorbereitet, die ganze Angelegenheit hinter sich zu lassen. Währenddessen halten einige Jedi eine Beratung über das bisher geschehene ab. Man ist der Ansicht, dass Mae und mehr noch ihr geheimnisvoller Meister eine große Bedrohung darstellen. Statt jedoch den Rat darüber zu informieren, entscheidet Meisterin Vernestra Rwoh eigenmächtig, einen Trupp nach Khofar zu schicken, um Kelnacca aufzuspüren und Mae in Gewahrsam zu nehmen. Sol kann sie davon überzeugen, dass es von Vorteil wäre, wenn Osha an dieser Mission teilnimmt.
An dieser Jedi-Beratung nahm übrigens auch ein Jedi mit vertrautem Anblick teil und der Abspann hat es bestätigt: Ki-Adi-Mundi, der seinen ersten Auftritt als Ratsmitglied in Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung hatte, ist hier ebenfalls dabei. Dazu später noch etwas mehr.
Sol gelingt es, Osha zu überzeugen, die Jedi bei ihrer Mission zu begleiten. Und so begeben sie sich gemeinsam nach Khofar, wo Mae und ihr Begleiter Qimir bereits eingetroffen sind.
Zu zweit begeben sie sich in den dichten Wald, in dem sich Kelnacca aufhalten soll. Mae hat von ihrem Meister als letzte Lektion den Auftrag erhalten, den Wookie ohne Waffe zu töten. Mae hat Zweifel, ob dies gelingen kann. Und wie wir im Verlauf der Episode recht überraschend erfahren, hat sie zudem Zweifel, was ihre Loyalität angeht. Sie lockt Qimir in eine Falle, um ihn loszuwerden und offenbart ihm, dass ihre wahre Loyalität nicht dem Meister, sondern ihrer Schwester Mae gilt und sie sich Kelnacca und den Jedi stellen möchte.
Mae findet auch das Versteck von Kelnacca, jedoch trifft sie den Wookie nicht mehr lebend an. Er wurde von einem Lichtschwert getötet. Als sie nicht weiß, was sie tun soll, trifft der Jedi-Trupp zusammen mit Osha ein.
Diese haben ebenfalls gemeinsam den Wald durchquert und das Versteck des Wookies ausgemacht. Sie wissen auch, dass Mae vor Ort ist. Jedoch werden sie unterbrochen, als der geheimnisvolle Meister unerwartet hinter Osha auftaucht. Er entzündet ein rotes Lichtschwert und fegt mit Hilfe der Macht erst Osha beiseite und dann den ganzen Jedi-Trupp weg.
Fazit
"Das ist unmöglich. Die Sith sind seit einem Jahrtausend ausgestorben." Dieses Zitat stammt von Jedi-Meister Ki-Adi-Mundi aus Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung. Dass dieser jetzt hier in dieser Folge auftauchte, löst bei nicht wenigen Star Wars-Fans erneut viel Kritik aus. Vor allem der Vorwurf, die Macher würden sich mit der Materie gar nicht auskennen, wird oft erhoben. Es ist eine zulässige Kritik, falls es sich im Falle von Star Wars - The Acolyte tatsächlich bei dem Bösewicht um einen Sith handelt. Doch das wissen wir noch gar nicht. Ja, auch wir halten uns mit Kritik bezüglich Star Wars - The Acolyte wahrlich nicht zurück, doch man sollte fair bleiben. Noch kennen wir die Identität des geheimnisvollen Meisters nicht. Ist er ein Sith? Oder doch etwas anderes? In der Folge selbst vermutet man unter anderem eine Splittergruppe oder einen ehemaligen Jedi dahinter. Ein rotes Lichtschwert bedeutet nicht immer automatisch, dass der Nutzer ein Sith sein muss.
Wir gehen übrigens mittlerweile stark davon aus, dass Qimir in Wahrheit der geheimnisvolle Meister ist. Trifft dies jedoch zu, muss er schon verdammt mächtig sein, da er seine Macht direkt vor den Jedi verbergen konnte.
Neben Ki-Adi-Mundi taucht eventuell noch ein weiterer aus den Prequels bekannter Jedi auf: Plo Koon. Er ist Teil des Trupps der Jedi, jedoch wird seine Identität in den Credits nicht bekannt gegeben. Ob er es also ist oder nur ein anderer Jedi derselben Spezies, bleibt vorerst geheim.
Wenngleich diese Episode uns endlich einmal das Gefühl gab, die Charaktere etwas näher kennenzulernen, so bleibt unsere allgemeine Kritik auch hier leider bestehen. Wir haben jetzt die Hälfte der Serie hinter uns und wirklich viel passiert oder erzählt wurde noch nicht. Und auch wenn es natürlich immer noch dieselbe vertraute Galaxie ist, so haben wir auch noch kein wirkliches Gefühl für diese Zeit erhalten, in der dies alles spielt. Die Kürze der Episoden ist dabei auch nur wenig hilfreich und auch hier verstehen wir die Aufteilung nicht so ganz.
Wir wissen noch nicht, wie lang die kommende fünfte Episode sein wird, doch so kurz (26 Minuten) wie diese war, hätte man beide zusammenlegen sollen. Das wäre wesentlich besser für den Fluss der Geschichte gewesen. Man hatte jetzt am Ende dieser Folge gerade das Gefühl, dass es losgeht, dass wir vorwärtskommen, dass etwas passiert, und schon läuft der Abspann. Man spürt endlich Spannung, vielleicht gar Begeisterung, und wird direkt aus dem Gefühl wieder herausgezogen. Auf diese Weise stottert die Serie vor sich hin.
Dies ist auch kein guter Cliffhänger. Wäre er gut, hätte die Folge in dem Moment enden müssen, in dem der Meister vor Osha steht und sein Lichtschwert entzündet. Was dann folgt, ist die Hälfte einer Actionszene, deren zweite Hälfte wir erst eine Woche später bekommen. Eine aus kreativer Sicht erneut sehr unglückliche Entscheidung. Aber auch das zieht sich ja bislang durch die gesamte Serie.
So unbeholfen wie die Geschichte erzählt wird, bekommt man langsam das Gefühl, eine Kurzgeschichte erzählt zu bekommen, die unbedingt auf Länge eines ganzen Romans gezerrt werden muss. Inhaltlich hätte man alles, was es bisher gab, in zwei Episoden abhandeln können. Stattdessen wird die Serie unnötig aufgebläht und auch noch sehr unglücklich in Einzelteile zerstückelt.
Hinzu kommen dann merkwürdige Charakterentwicklungen. Spürt Osha erst eine Verbindung zu Mae und will diese aufspüren, ist ihr dann auf einmal alles egal, nur um sich dann doch der Mission anzuschließen. Noch krasser ist es jedoch bei Mae. Sie wurde uns bislang schlicht als rachsüchtiger und gar psychopathischer Mensch dargestellt. Doch plötzlich, einfach so, wechselt sie die Seiten und will sich gar den Jedi, welche sie doch so sehr hasst, ausliefern? Haben wir hier ein paar Folgen übersprungen? Wer um Gottes willen schreibt diese Drehbücher und wieso guckt da anschließend niemand mehr drauf?
Etwas enttäuschend ist auch der Umgang mit Kelnacca. Viele Fans haben sich gefreut, dass wir endlich einen Wookie-Jedi zu sehen bekommen. Nur viel gesehen haben wir jetzt von ihm am Ende nicht. Merkwürdig wirkt auch der Umstand, wie er getötet wurde. Die Folge suggeriert, dass er im Sitzen angegriffen und relativ leicht getötet wurde. Hat er sich nicht einmal gewehrt? So wirklich glaubwürdig wirkt dies jetzt nicht.
Was wir auch immer noch nicht verstehen, ist die Befehlshierarchie im Jedi-Orden. Die Jedi sprechen hier selbst von einer großen Bedrohung, wollen den Rat aber nicht informieren? Die Erklärung, dass der Rat dann auch den Senat informieren müsste, wirkt ein wenig schwach. Und scheinbar ist Meisterin Vernestra Rwoh nicht Mitglied des Rates, erteilt aber einfach so Befehle und ordert Missionen an? Das wirkt alles sehr merkwürdig und macht nur sehr wenig Sinn.
Abschließend bleibt leider zu sagen, dass nach inzwischen vier Episoden und damit der Hälfte der Serie Star Wars - The Acolyte eine große Enttäuschung bleibt. Auch wenn die neueste Episode sich leicht steigern konnte, so ist die ganze Serie von qualitativen Mängeln durchzogen, die vor allem auf kreativer Seite zu finden sind und angesichts der Höhe des Budgets und der Bedeutung der Marke Star Wars einfach nur erschreckend sind. Es zeigt sich immer mehr, dass Showrunnerin Leslye Headland komplett überfordert mit dieser Serie war.