Anzeige
Anzeige
Anzeige

A Quiet Place - Tag Eins

Kritik Details Trailer News
A Quiet Place: Tag Eins Kritik

A Quiet Place - Tag Eins Kritik

A Quiet Place - Tag Eins Kritik
0 Kommentare - 28.06.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "A Quiet Place - Tag Eins" ist.
A Quiet Place - Tag Eins

Bewertung: 2.5 / 5

Eine Alieninvasion in New York. Seltsame Wesen schnappen die Menschen und töten diese. Sie scheinen sich anhand von Geräuschen zu orientieren. Mitten in diesem Tumult steckt die junge Hospizbewohnerin Sam (Lupita Nyong’o). Immer in Begleitung durch ihre Katze Frodo. Auf ihrem Weg durch die Stadt, trifft sie den Engländer Eric (Joseph Quinn), der ihr bald nicht mehr von der Seite weicht.

Vor einigen Jahren begann mit A Quiet Place (2018) ein von Kritikern, wie Zuschauern umjubeltes Phänomen. Eine Post-Apokalypse um die Stille. Ein als Horrorfilm getarntes Familiendrama, dessen Idee im Horrorfilm natürlich ein gefundenes Fressen für vermeintliche Innovation ist. Es ist die Antithese des Horrors, des lauten Popularfilms. Und während sich Horrorfilme selten leise anschicken und es viel um Schreie, Gewaltakte und hoffentlich ebenso wenig leisen Sex geht, nahm Regisseur John Krasinski seinen Figuren die Worte. Eine Invasion ist der Ursprung und diese Außerirdischen werden von Geräuschen angelockt. So weit die Prämisse vom Original und so weit tatsächlich auch das, was nun in A Quiet Place: Tag Eins erklärt werden soll. Fraglich bleibt natürlich, ob man eine weitere Erklärung für einfach nur eine weitere Apokalypse braucht und ebenso fraglich war schon vorher, ob darin irgendeine Form von Substanz steckt. Doch es sind nicht nur diese Geschichtsmanierismen, die diesen Film so zweifelhaft in ein ungemütliches Licht rücken. Tatsächlich leidet der Film auch unter Figuren, die nie so ganz aufgehen wollen und deren Substanz abseits der Tatsache, daß sie halt irgendwie gerne Menschen sind und sich sagen, wie menschlich sie als Menschen doch sind, quasi nicht vorhanden ist. Es ist sentimental, aber nicht aus einer berechtigten und gut geschriebenen Geschichte.

Trailer zu A Quiet Place - Tag Eins

A Quiet Place: Tag Eins wirkt anachronistisch. Und das liegt daran, daß die Idee einer Invasion aus dem All oder von oben im Allgemeinen nicht gerade originell ist. Inwieweit sich das also von einem Independence Day (1996) unterscheiden soll, oder gar aus früheren Werken Hollywoods, soll mal einer erklären. Und wenn man dann zu den Figuren zurückkehrt, dann fragt man sich auch, was das soll. So leidet Hauptfigur Sam an einer nicht näher definierten Form von Krebs. Sie wird sterben und sie geht natürlich abgeklärt und ein extrem schnippisch an das Leben heran. Zu Beginn beobachtet man als Zuschauer also, wie diese Figur sich mitsamt ihrem Pfleger und einer Gruppe von Hospiz-Bewohnern durch den sehr endlichen Alltag schlägt. Das ist ein ganz anderer Film und soll vermeintliche Tiefe vermitteln. Nun, die letztliche Idee ist ja, daß Sam das Leben zu schätzen lernt. Ok, kann man so machen. Frage bleibt dann, wen das interessieren soll, wenn sie oder er stirbt. Geht man dann weiter und schaut sich das innerhalb des doch recht straffen Actionszenarios an, dann wirkt diese Figur inmitten dieser Welt nur noch absurder. Denn immerhin soll sie rennen und kriechen und Ortschaften von einem auf den anderen Moment wechseln. Daß Krebs aber auf kurz oder lang unweigerlich mit einem starken Energieverlust einhergeht, macht das ganze Szenario einfach nur absurd. Zumal der Film diese Charakteristik nach Belieben ausblendet, wenn es der Spannung oder der Szene dient.

Auch die zweite Hauptfigur namens Eric erklärt A Quiet Place: Tag Eins nicht wirklich. Sie bleiben Metaphern für Konzepte, die keinen Sinn ergeben. Ebenso, wie eine Katze, die am Rande immer wieder auftritt und die man zu retten versucht. In dieser Hinsicht orientiert sich der Film vermutlich an I Am Legend (2007). Und dann hat es sich auch eigentlich auserzählt. Weder eine clevere Metapher auf eine Gesellschaft, noch auf die derzeitige Gegenwart hält der Film bereit. Es ist einfach nur ein weiterer Film dieser Art, die schon auserzählt wurden und die man heute einfach nicht mehr braucht. Das Thema Familie wird hier ebenso, wie für das Franchise eben üblich, erneut aufgegriffen. Irgendwelche Bilder, die an irgendwelche Verwandten erinnern, sollen dem Zuschauer irgendeine Tiefe vermitteln. A Quiet Place: Tag Eins ist in dieser Hinsicht ebenso gewöhnungsbedürftig. Was aber im Umkehrschluß nicht heißt, daß es nicht einige Szenen gäbe, die Spaß machten. Wenn Figuren in der Stille fliehen müssen, dann hat das durchaus etwas für sich. Zumindest meistens. Doch das ist eben nur Film und Unterhaltung und entbehrt jedweder tieferen Analogie. Allein die Tatsache, daß Stille abseits dessen, daß Aliens eben gut hören, keinen tieferen Zusammenhang zu irgendwas hat, zeichnet das Bild eines sehr oberflächlichen Films. Zu Beginn wird dann erzählt, wie laut New York ist und der vermeintliche Kontrast entstehe dadurch, daß man vom stillen Örtchen – nein, nicht dem Klo – hin zu einer der Großstädte überhaupt wechselt. Doch als Zuschauer muss man sich dann doch fragen, wo die Substanz dahinter steckt.

Denn die ist nicht gegeben und machen den Film bestenfalls zu einer kurzweiligen Jahrmarktsattraktion. Man könnte die Figurenkonstellation in Augenschein nehmen und würde merken, wie beliebig die Zusammenkunft von Eric und Sam im gesamten Film ist. Man könnte die Invasion nehmen und würde merken, wie beliebig das ist. Man könnte die Metapher nehmen und würde merken, daß sie ein Kontrast ohne Substanz ist und dann muss man leider feststellen, daß nichts verbleibt.

Antworten auf Fragen, die keiner gestellt hat, liefert A Quiet Place: Tag Eins. Ein Film, wie jede andere Apokalypse. Der keine Figuren aufweist, sondern nur Momente. Da gibt es sicherlich ein paar gute, doch der Film ist alles in allem eine sehr generische Angelegenheit, die aber nicht unbedingt zu lange dauert.

A Quiet Place - Tag Eins Bewertung
Bewertung des Films
510

Weitere spannende Kritiken

Airport Kritik

Airport Kritik

Poster Bild
Kritik vom 30.06.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Ein tobender Schneesturm führt auf einem Flughafen dazu, daß eine Maschine eine Landebahn blockiert. Währenddessen befindet sich ein Flug auf dem Weg zum Böden. An Bord ist ein psychisch kranker Mann mit einer Bombe. Für den Flughafendirektor Mel Bakersfield (Burt Lancaster...
Kritik lesen »

Madagascar Kritik

Madagascar Kritik

Poster Bild
Kritik vom 30.06.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Im Central Park-Zoo leben viele Tiere. Unter ihnen auch der eingebildete Löwe Alex (Ben Stiller), das vorlaute Zebra Marty (Chris Rock), die hypochondrische Giraffe Melman (David Schwimmer) und die divenhafte Nilpferd-Dame Gloria (Jada Pinkett Smith). Doch eines Tages möchte Marty mehr vom...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!

Forum Neues Thema
AnzeigeY